Mich fasziniert das tägliche Arbeiten mit Naturmaterialien, kreativ zu sein und mit den Händen etwas zu gestalten,
das uns und den Menschen Freude macht. Aber auch die Farben und Düfte, die je nach Saison Abwechslung bieten und niemals langweilig werden,
sind eine wundervolle Sache.
Ich finde es spannend, mit Blumen und Pflanzen zu arbeiten und jeweils die Entstehung sowie das Endergebnis zu sehen.
Der Entscheid kam von klein auf. Ich war immer mit meiner Mutter und Grossmutter im Garten auf dem Hof am Mithelfen.
Blumen haben mich ab dem Moment angezogen, als ich laufen lernte. Ab da war für mich immer klar, was ich werden wollte.
Zum Tag der Floristik:
Interview mit Marc Müller
Unser Meisterflorist und Geschäftsführer von The Bloomery, Marc Müller,
beantwortet unsere Fragen rund um den Beruf Florist*in. Lassen Sie sich von den vielfältigen Möglichkeiten des Berufs begeistern.
Allgemeine Fragen zur Floristik-Branche

1. Was fasziniert Sie an der Floristik? Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag einer Floristin / eines Floristen aus?
Einen typischen Arbeitstag gibt es kaum. Er variiert je nach Wochentag oder je nach der Arbeit, die ansteht.
Da wir mit Frischblumen arbeiten, gibt es keinen genauen Plan für den Alltag. In der Regel werden morgens die Blumen und Kreationen kontrolliert,
aufgefrischt oder ausgewechselt. Die Bestellungen für den Tag und die Dekorationsaufträge werden angefertigt.
Dann heisst es, Kunden zu bedienen, Ideen zu sammeln, Material zu bestellen, Lieferungen zu koordinieren, Bestellungen aus den diversen Kanälen entgegenzunehmen usw.
Dann heisst es, Kunden zu bedienen, Ideen zu sammeln, Material zu bestellen, Lieferungen zu koordinieren, Bestellungen aus den diversen Kanälen entgegenzunehmen usw.
3. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um in der Floristik erfolgreich zu sein?
Es braucht viel Kreativität und man sollte den Beruf mit Leidenschaft und Freude leben. Wichtig ist aber auch,
naturverbunden, interessiert und trendorientiert zu sein und zu bleiben, immer Neues zu entdecken und umzusetzen.
Persönlich denke ich, dass ein Stillstand nicht gut ist, aber man sollte seinen Prinzipien und einem gewissen Stil treu bleiben. Viel Herzblut für den wunderbaren Beruf ist am wichtigsten.
Persönlich denke ich, dass ein Stillstand nicht gut ist, aber man sollte seinen Prinzipien und einem gewissen Stil treu bleiben. Viel Herzblut für den wunderbaren Beruf ist am wichtigsten.
4. Wie hat sich die Floristik in den letzten Jahren verändert? Gibt es neue Trends oder Techniken?
In diesem kreativen und gestalterischen Beruf verändert sich stets etwas. Zwar sind sich Techniken und Grundprinzipien ziemlich gleichgeblieben,
nur die Gestaltung verändert sich oder wird als Trend bezeichnet. In gewissen Sachen entwickeln wir uns weiter,
indem wir Grundtechniken hinterfragen oder weiterentwickeln. Ein in Spirale gebundener Strauss bleibt immer ein in Spirale gebundener Strauss,
nur die Gestaltung kann sich ändern.
Zu vielen Trends kommt es aktuell oft auf den Social Media, und wenn man da etwas aufmerksam ist, schnappt man immer wieder etwas auf, das man dann allenfalls mit seinen gestalterischen Fähigkeiten aufgreifen kann.
Zu vielen Trends kommt es aktuell oft auf den Social Media, und wenn man da etwas aufmerksam ist, schnappt man immer wieder etwas auf, das man dann allenfalls mit seinen gestalterischen Fähigkeiten aufgreifen kann.
5. Welche Herausforderungen gibt es heute in der Floristik-Branche?
Eine grosse Herausforderung ist, unseren Beruf zu erhalten und die Freude und Begeisterung auch an unsere nächsten Generationen weiterzugeben.
Zu den täglichen Herausforderungen gehört auch, als Fachgeschäft neben den Grossverteilern existieren zu können.
Blumen und Pflanzen sind ein Luxusgut, und trotzdem gehören sie als Geschenk oder für das eigene Wohnambiente dazu.
Wir arbeiten auch im Frischbereich. Daher ist es manchmal schwierig, richtig zu kalkulieren und trotzdem ein breites Sortiment zu haben.
Auch die Bezugsquellen werden immer wichtiger und in diesem Zusammenhang die Produktionsweise von Blumen und Pflanzen und wie Produzierende mit den Ressourcen umgehen.
Wir haben den Vorteil mit einem optischen Produkt Kunden anzusprechen. Das müssen wir nützen, um uns als Fachgeschäfte zu etablieren: Sei es bei Events oder Firmenaufträgen. Wir sind auch der Meinung, dass es für eine Hochzeit oder einen Trauerfall Blumen braucht. Blumen sind emotional … und ohne geht es irgendwie nicht.
Wir arbeiten auch im Frischbereich. Daher ist es manchmal schwierig, richtig zu kalkulieren und trotzdem ein breites Sortiment zu haben.
Auch die Bezugsquellen werden immer wichtiger und in diesem Zusammenhang die Produktionsweise von Blumen und Pflanzen und wie Produzierende mit den Ressourcen umgehen.
Wir haben den Vorteil mit einem optischen Produkt Kunden anzusprechen. Das müssen wir nützen, um uns als Fachgeschäfte zu etablieren: Sei es bei Events oder Firmenaufträgen. Wir sind auch der Meinung, dass es für eine Hochzeit oder einen Trauerfall Blumen braucht. Blumen sind emotional … und ohne geht es irgendwie nicht.
Attraktivität der Floristik für junge Leute
6. Warum lohnt es sich, eine Karriere in der Floristik zu starten?
Florist*in ist man aus Leidenschaft. Wir haben in unserer Branche einige Möglichkeiten, sich weiterzubilden, sich zu entwickeln,
seinen eigenen Anspruch an die Weiterentwicklung zu optimieren.
Das alles ist einer Karriere förderlich. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, was der eigene Anspruch ist und die dafür nötigen Ziele zu verfolgen.
Das alles ist einer Karriere förderlich. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, was der eigene Anspruch ist und die dafür nötigen Ziele zu verfolgen.
7. Welche kreativen Möglichkeiten bietet der Beruf?
Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Kreativität gehört zu den Grundfesten, und ohne diese ist man im falschen Beruf.
Wir können täglich kreativ sein, gestalten oder planen. Für mich gehören Blumen und Pflanzen zu einem gewissen Lifestyle von Wohnen und Leben,
Schenken und Freude bereiten.
8. Wie kann man als Florist*in seine eigene Handschrift entwickeln?
Jede/r Florist*in entwickelt ihre / seine ganz eigene Handschrift. Jeder Mensch ist eigen, und das zeigt sich auch bei der Art,
Blumen zu gestalten. Es können 20 Floristen den gleichen Werkstoff und die gleiche Aufgabe bekommen,
aber kein einziges Produkt wird gleich sein wie das andere. In einem kreativen Beruf zeichnet sich die eigene Handschrift immer ab.
9. Gibt es bestimmte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die junge Menschen kennen sollten?
Es gibt diverse Möglichkeiten, und die sollen auch genutzt werden. Aus- und Weiterbildung prägen die Entwicklung und auch den Vergleich.
So sieht man, wo man im Vergleich zu anderen steht.
In der Ausbildung gibt es verschiedene Wettkämpfe, an denen man teilnehmen kann. Es ist eine super Übung für die Lehrabschlussprüfung, unter Zeitdruck und Beobachtung arbeiten zu müssen und sich mit anderen Teilnehmenden zu messen.
Auch verschiedene Kurse zu unterschiedlichen Themen werden in der Ausbildung angeboten. Es ist jeweils auch spannend, ausserhalb des Lehrbetriebs zu lernen, um neue Techniken und Gestaltungen zu lernen.
Die Weiterbildung nach der Ausbildung kann eine Berufsprüfung, die Höhere Fachprüfung oder auch verschiedene Wettkämpfe, Ausstellungen usw. sein. Dafür sollte man sich interessieren und sich die verschiedenen Möglichkeiten offenhalten respektive sie angehen.
In der Ausbildung gibt es verschiedene Wettkämpfe, an denen man teilnehmen kann. Es ist eine super Übung für die Lehrabschlussprüfung, unter Zeitdruck und Beobachtung arbeiten zu müssen und sich mit anderen Teilnehmenden zu messen.
Auch verschiedene Kurse zu unterschiedlichen Themen werden in der Ausbildung angeboten. Es ist jeweils auch spannend, ausserhalb des Lehrbetriebs zu lernen, um neue Techniken und Gestaltungen zu lernen.
Die Weiterbildung nach der Ausbildung kann eine Berufsprüfung, die Höhere Fachprüfung oder auch verschiedene Wettkämpfe, Ausstellungen usw. sein. Dafür sollte man sich interessieren und sich die verschiedenen Möglichkeiten offenhalten respektive sie angehen.
Nachhaltigkeit und Zukunft der Floristik
10. Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in der modernen Floristik? Gibt es umweltfreundliche Trends?
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger und ist ein grosses Thema in unserer Branche.
Oft sind die Beschaffungsquellen ein Thema. Wie nachhaltig sind Blumen aus den verschiedenen Ländern? Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit, aber der Bezug und das Bewusstsein dafür ist ebenso wichtig. Wir arbeiten täglich mit Naturprodukten, und da macht es auch Sinn, auf Nachhaltigkeit zu achten. Nichtsdestotrotz haben wir auch Kundschaft, die sich ein breites Angebot wünscht, und zwar das ganze Jahr hindurch. Wenn wir zum Beispiel nur noch saisonale und regionale Blumen verwenden würden, gäbe es die Rosen aber nur im Sommer, im Winter gäbe es praktisch nur Koniferen. Das würde von vielen Kund*innen nicht gutgeheissen.
Es ist gut, wenn es einen Nachhaltigkeitstrend gibt, und man sollte sich mit dem Thema befassen. Ein Umdenken ist niemals schlecht, sofern es sich im Alltag bewährt und gut damit gearbeitet werden kann.
Kleine, aber wichtige Dinge sind auch Abfallentsorgungen, umweltfreundliche Verpackungen, Wasser, Alternativen zur Oasis-Steckmasse, der Kreislauf von Leihgebinden, Portale für den Austausch von Dekomaterial für Events, Analyse der Bezugsquellen etc., sowie die Offenheit gegenüber Kundschaft und Berufskollegen.
Oft sind die Beschaffungsquellen ein Thema. Wie nachhaltig sind Blumen aus den verschiedenen Ländern? Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit, aber der Bezug und das Bewusstsein dafür ist ebenso wichtig. Wir arbeiten täglich mit Naturprodukten, und da macht es auch Sinn, auf Nachhaltigkeit zu achten. Nichtsdestotrotz haben wir auch Kundschaft, die sich ein breites Angebot wünscht, und zwar das ganze Jahr hindurch. Wenn wir zum Beispiel nur noch saisonale und regionale Blumen verwenden würden, gäbe es die Rosen aber nur im Sommer, im Winter gäbe es praktisch nur Koniferen. Das würde von vielen Kund*innen nicht gutgeheissen.
Es ist gut, wenn es einen Nachhaltigkeitstrend gibt, und man sollte sich mit dem Thema befassen. Ein Umdenken ist niemals schlecht, sofern es sich im Alltag bewährt und gut damit gearbeitet werden kann.
Kleine, aber wichtige Dinge sind auch Abfallentsorgungen, umweltfreundliche Verpackungen, Wasser, Alternativen zur Oasis-Steckmasse, der Kreislauf von Leihgebinden, Portale für den Austausch von Dekomaterial für Events, Analyse der Bezugsquellen etc., sowie die Offenheit gegenüber Kundschaft und Berufskollegen.
11. Welche Rolle spielen digitale Technologien und Social Media für Floristen?
Aktuell ist das ein grosses Thema. Es wird immer mehr über digitale Technologien gesucht.
Social Media bringt auch für das Geschäft einen Einblick und ist ein gutes Tool, um zu zeigen,
was unser Beruf alles beinhaltet. Videos und Gesichter fallen in den Reaktionen auf und lassen sich gut über diese Medien verbreiten.
Wir dürfen auch zeigen, wie etwas entsteht. Das wirkt inspirierend, vermittelt Ideen und zeigt,
dass wir in unserer Branche sehr vielseitig sind.
12. Wie könnte die Floristik in 10 Jahren aussehen? Welche Innovationen erwarten Sie?
Ich hoffe, dass wir auch in 10 Jahren noch als Fachberuf angesehen werden und wir junge Menschen dazu bewegen können,
diesen Beruf zu erlernen und zu schätzen.
Innovationen werden bestimmte Trends sein. Innovativ zu sein hebt uns von der Masse ab, und da ist es wichtig, engagiert zu bleiben und den schönen Beruf auch nach aussen zu tragen.
Innovationen werden bestimmte Trends sein. Innovativ zu sein hebt uns von der Masse ab, und da ist es wichtig, engagiert zu bleiben und den schönen Beruf auch nach aussen zu tragen.
Persönlicher Bezug & Inspiration
13. Haben Sie eine besondere Blumenart, mit der Sie am liebsten arbeiten? Warum?
Ich liebe fast alle Blumen. Ich arbeite gerne mit ausgesuchten Floralien, kann aber auch gut mit Material arbeiten,
das gerade zur Verfügung steht. Ich arbeite gerne grosszügig, und Sträusse an sich liegen mir gut und die mache ich gerne.
Ich mag die Saisonalität. Da gibt es immer wieder Blumen, auf die ich mich freue und mit denen ich gerne arbeite.
Ich mag die Saisonalität. Da gibt es immer wieder Blumen, auf die ich mich freue und mit denen ich gerne arbeite.
14. Welches war Ihr bisher schönstes oder herausforderndstes Floristik-Projekt?
Da gibt es viele. Und das Gute daran ist, dass wir immer mit schönen Materialien arbeiten dürfen und es immer wieder neue Projekte gibt.
Herausfordernd waren sicher die Arbeiten für die diversen Wettkämpfe und für die Meisterprüfung.
Im Geschäft haben wir oft grössere Projekte, die eine gewisse Herausforderung mit sich bringen. Ein tolles Projekt war z.B. eine riesengrosse Blütenwolke aus tausenden Stielen Schleierkraut, sportliche Grossanlässe etc.
Im Geschäft haben wir oft grössere Projekte, die eine gewisse Herausforderung mit sich bringen. Ein tolles Projekt war z.B. eine riesengrosse Blütenwolke aus tausenden Stielen Schleierkraut, sportliche Grossanlässe etc.
15. Was war der ungewöhnlichste Kundenwunsch, den Sie je erfüllt haben?
Auch hier gibt es viele. Ungewöhnlich war meist nicht die Machart, sondern vielleicht die Menge an Blumen oder die Geschichte,
die dahintersteckt. 1000 Rosen zu rüsten und zu binden, ist zum Beispiel aussergewöhnlich.
Oft können auch Wünsche aussergewöhnlich sein, nur ist es da schwierig, ein konkretes Beispiel zu nennen. 😊
16. Gibt es eine inspirierende Geschichte aus Ihrem Beruf, die Sie teilen möchten?
Eine konkrete Geschichte gibt es nicht. Inspirierend ist es immer, wenn man die Reaktionen der Kunden hört,
die sich an unserer Arbeit erfreuen. Hochzeiten und auch Trauerfälle sind sehr emotional und trotzdem auch inspirierend wegen der Reaktionen und der Ideen,
die auch daraus entstehen können.
Wir haben einfach den schönsten Beruf. Einen, der viel Liebe für Details erfordert, aber auch mit viel Wertschätzung verbunden ist.
Wir haben einfach den schönsten Beruf. Einen, der viel Liebe für Details erfordert, aber auch mit viel Wertschätzung verbunden ist.